Gisela Benjamin Jürgen Erich

Der Bergbau - ein Muss im Ruhrgebiet

Der Kohlebergbau ist wohl einer der ersten Begriffe, die einem zum Ruhrgebiet einfallen, und tatsächlich gab es früher bis zu 300 Zechen (so nennt man die Bergbaubetriebe im Ruhrgebiet) in der Gegend. Viele sind davon nicht mehr übrig geblieben, zahlreiche ehemalige Standorte wurden jedoch erhalten und zu Museen umgestaltet oder für Kunstaktionen verwendet.

Größtes Bergbau-Museum der Welt

Das Deutschen Bergbau-Museum in Bochum ist das größte Bergbau-Museum der Welt. In zahlreichen ausgezeichnet eingerichteten Ausstellungsräumen lernten wir die Geschichte und die verschiedenen Techniken des Bergbaus kennen. Über eine simulierte Grubenfahrt erreichten wir das zwanzig Meter unter dem Museum liegende originalgetreu nachgebaute Anschauungsbergwerk. Hier konnten wir auf einem Rundgang in das Leben der Knappen schnuppern. Den Abschluss bildete die Fahrt auf den Förderturm mit eigentlich toller Aussicht, leider begrenzte jedoch an unserem Besuchstag das schlechte Wetter die Sichtweite erheblich. Dennoch war der Museumsbesuch ein tolles Erlebnis.

Halde mit Sonnenuhr

Das ganze Ruhrgebiet ist durchzogen von kleinen Hügeln. Diese sind jedoch nicht natürlichen Ursprungs sondern stammen aus den Abfällen des Bergbaus. Eine dieser Bergehalden genannten Erhebungen ist die Halde Schwerin in der Stadt Castrop-Rauxel. Auf diesem Hügel entstand vor mehr als 20 Jahren eine Sonnenuhr. Die Aussicht auf die Umgebung ist aber leider durch viele Bäume mittlerweile stark eingeschränkt.

Zeche und Kokerei Zollverein - ein Wahrzeichen des Ruhrgebiets

Eine der bekanntesten bereits (seit 1986) geschlossenen Zechen im Ruhrputt ist die Zeche Zollverein in Essen. Dieser und der gleich daneben liegenden Kokerei Zollverein (auch bereits seit 1993 geschlossen) statteten wir einen Besuch ab. Beide gehören seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zunächst bummelten wir durch das riesige Gelände. Hier zeigt sich das Ruhrgebiet so, wie man es sich vorstellt: Zahlreiche alte Industriehallen, teilweise bereits verfallen, wo sich die Natur schon wieder Land zurückgeholt hat. Dennoch versprüht dieser Anblick ein interessantes Flair (zumindest für technisch interessierte Leute).

Nach dem Rundgang machten wir eine äußerst interessante Führung durch die Kokerei mit. Wir erfuhren von unserem gut gelaunten Führer alle Details über alle Arbeitsschritte von der Kohle zum Koks und konnten auch überall reinschauen. So wanderten wir etwa mitten durch einen (der über 300) Koksöfen. Auch kamen wir am Werksschwimmbad vorbei, welches 2001 aus Industriecontainern errichtet wurde. In dem 140m³ fassenden Schwimmbecken kann man im Sommer kostenlos baden, was von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird.

Wiege des Ruhrgebiets

Die Zeche Nachtigall in Witten wird oft auch als die Wiege des Ruhrgebiets bezeichnet. Fast direkt an der Ruhr liegt diese bereits 1645 in Unterlagen erwähnte Zeche. Von 1714 bis 1892 wurde hier Kohle abgebaut. Hier nahm die Industrie des Ruhrgebiets seinen Anfang, heute befindet sich am ehemaligen Werksgelände ein Museum, in dem über die historische Entwicklung der Industrie informiert wird.

Aber es gibt noch mehr zu sehen, und zwar einen der ältesten Schächte der Zeche, und das von innen im Rahmen einer Führung (bei 12°C). Natürlich nutzten wir dieses Angebot und hatten dabei das Glück, dass neben uns nur noch zwei weitere Besucher dabei waren und das noch dazu ehemalige Knappen waren. Da bekamen wir Informationen wirklich aus erster Hand.

Übersichtskarte

Sommer im Ruhrpott 4/6
Landkarte von stepmap.de
StepMap Sommer im Ruhrpott 4/6


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[Start] [Kontakt] [Impressum] [Datenschutz] [Links] Autor: Erich, 14.11.2014