Gisela Benjamin Jürgen Erich

Die Adler am Kulm

Wenn im Fernsehen ein Skispringen übertragen wird, sind wir oft "live" dabei und halten den österreichischen "Adlern" fest die Daumen. Wir wollten jedoch ein solches Sportereignis auch mal wirklich "live" sehen, und zwar vor Ort. Die für uns nächste Schanze befindet sich am Kulm bei Bad Mitterndorf und Tauplitz in der Steiermark. Genau dort gab es nun ein ganzes Skiflug-Wochenende.

Wetterchaos in der Obersteiermark

Bereits im Dezember besorgten wir uns im Vorverkauf günstige Tageskarten. Da Karten konnten an einem der Wettkampftage eingelöst werden. Als das Wochenende immer näher rückte, wurden die Wetterprognosen immer schlechter. Sturm und riesige Neuschnee-Mengen sorgten zunächst für die Absage aller Termine am Freitag. Am Samstag hatten wir vor, hinzufahren. Als wir in der Früh aufstanden und es nach wie vor Wetterwarnungen für die Region gab, beschlossen wir, unsere Fahrt auf Sonntag zu verschieben. Nachdem dann am frühen Nachmittag auch sämtliche Samstag-Termine abgesagt wurden, wussten wir, dass unsere Entscheidung richtig war.

Für Sonntag wurde eine massive Wetterbesserung vorhergesagt. Es gab keinerlei Warnungen mehr und so fuhren wir um 8 Uhr los. Begleitet von teils dichtem Schneefall erreichten wir kurz vor Mittag unser Ziel. Der befürchtete Stau blieb aus, nur die letzten zwei Kilometer waren sehr zäh. Nach einer längeren Parkplatzsuche (die Polizisten vor Ort wussten offensichtlich nicht so recht über die Parkplatzsituation Bescheid und schickten uns durch die Gegend) fanden wir für unser Auto eine passende Abstellmöglichkeit.

Als wir unser Auto verließen, merkten wir sehr rasch, dass Winter herrscht. Eisige Kälte und ebensolcher Wind sorgten dafür, dass wir sehr rasch alles anzogen, was wir mit hatten. Derart ausgerüstet machten wir uns auf den Weg (siehe auch nebenstehenden Video). Nach einer halbstündigen Wanderung (in gemütlichem Tempo) erreichten wir die riesige Flugschanze. Fasziniert blickten wir den steilen Auslauf hinauf. Auch beim bekannten Tour-Bus unserer Adler kamen wir vorbei uns sahen kurz Gregor Schlierenzauer und den Erfolgstrainer Alexander Pointner aus der Nähe. Gestärkt an den verschiedenen Ständen warteten wir nun auf den Beginn der Konkurrenz.

Jetzt geht's los

Der erste Durchgang brachte auch sehr bald Flüge von über 200 Metern. Es ist schon atemberaubend zu sehen, wie die Sportler so lange in der Luft bleiben. Durch die riesigen Bildschirme wurden wir immer auf dem Laufenden gehalten. Es war also wie daheim vorm Fernseher, nur etwas kühler, dafür aber eine tolle Stimmung bei rund 30000 Zuschauern. Zwei Österreicher waren nach dem ersten Durchgang unter den besten Zehn, eine gute Ausgangsposition für das Finale. Trotz wärmenden Tees in der Pause setzte uns die Kälte sehr zu. Da kam die kurze Flugshow gerade zur rechten Zeit (drei Flugzeuge zeigten in geringer Höhe einige Kunststücke und ein AUA-Flugzeug flog ebenfalls recht tief über das Gelände).

Im Finaldurchgang sorgten schlechte Windverhältnisse leider für eher kurze Flüge. Dennoch gab es am Ende zunächst viel Jubel, als Gregor Schlierenzauer als Sieger gefeiert wurden. Leider war die Stimmung nach nur wenigen Sekunden wieder vorbei, denn Gregor wurde auf Grund eines Problems mit seinem Sprunganzug (der Reißverschluss war kaputt) disqualifiziert. So wurde Thomas Morgenstern auf Platz vier bester Österreicher. Nach dem letzten Flug wanderten wir wieder zurück zu unserem Auto und begaben uns mit tausenden anderen Fahrzeugen auf den Heimweg. Der Stau hielt sich jedoch in Grenzen.

Trotz des nicht so guten Abschneidens der österreichischen Adler gefiel uns die Veranstaltung sehr gut. Die tolle Stimmung und die atemberaubenden Flüge faszinierten uns sehr.

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[Start] [Kontakt] [Impressum] [Datenschutz] [Links] Autor: Erich, 15.10.2018