Gisela Benjamin Jürgen Erich

Strampeln zwischen den Lacken

Als Gisela und Erich vor ein paar Monaten ihre eBikes kauften, stand ein großes Ziel bereits fest. Einmal sollte es um den Neusiedlersee gehen. Wir nutzten unsere erste Urlaubswoche im Juli für dieses Unterfangen.

Von Antau bis zum See

Nachdem wir uns am Vortag gut vorbereitet und alles in unseren Radtaschen verstaut hatten, ging es am Vormittag des 12. Juli mit vollen Akkus los. Wir fuhren von Antau nach Zagersdorf und dann über eine ziemliche Steigung nach Klingenbach. Entlang der Staatsgrenze ging es schließlich zur Gedenkstätte für das Paneuropäisches Picknick bei Sankt Margarethen. Nach einer kurzen Pause erblickten wir recht bald erstmals den Neusiedlersee. Auf einem steil bergab gehenden Stück erreichten wir schließlich Mörbisch am See.

Mit der Fähre nach Illmitz

In Mörbisch hatten wir zwei Möglichkeiten, entweder mit dem Rad über Ungarn nach Illmitz oder direkt mit der Fähre über den See. Wir entschieden uns für letzteres und bestiegen nach wenigen Minuten Wartezeit die Fähre. Vorbei an den imposanten Kulissen der Seefestspiele mit der New Yorker Freiheitsstatue brachte uns die Fähre in knapp einer halben Stunde an das andere Ufer. In Illmitz holten wir uns zunächst gleich mal ein Eis.

Die ersten Kilometer im Seewinkel

Nach der Stärkung brachen wir Richtung Norden auf. Das Landschaftsbild prägten größtenteils ausgetrocknete Lacken, wie die Zicklacke sowie in der Illmitzer Hölle der untere und obere Stinkersee. Schließlich erreichten wir unser schönes Quartier für die nächsten Tage in Podersdorf am See.

Nachdem wir unser Quartier bezogen und die Fahrräder dort abgestellt hatten, erholten wir uns noch bei einem Bad am Nordstrand von Podersdorf. Im See konnte man zwar baden, schwimmen war jedoch auf Grund der geringen Tiefe auch weiter draußen nur schwer möglich. Dennoch gefiel es uns recht gut. Unseren mittlerweile großen Hunger stillten wir bei einem Heurigen. Danach genossen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang am Seeufer beim Leuchtturm.

Wo sind die Lacken?

Unser zweiter Tag begann mit einem guten Frühstück in unserem Quartier. Danach stand der Lackenradweg auf dem Programm. Er führte uns zu zahlreichen Lacken im Seewinkel. Gemeinhin nimmt man an, dass Lacken aus Wasser bestehen, nun mittlerweile wissen wir, dass dies nicht unbedingt der Fall sein muss. Viele der in den Karten eingezeichneten Lacken entpuppten sich vor Ort nur als ausgetrocknete Gebiete oftmals mit Salzkruste. Nur die größten Lacken, wie die Lange Lacke bei Apetlon und der Zicksee bei Sankt Andrä hatten noch Wasser.

Der Radweg selber war eher wenig abwechslungsreich. Wir konnten an den Überresten der Lacken durchaus viele Vögel sehen. Es gab eine Menge Aussichtspunkte bei den Lacken. Das Wetter war nicht optimal, starker Wind bei über 35 Grad. Umso mehr freuten wir uns auf Eis und Kuchen bei unserer Pause in Illmitz. Danach folgte einer der Höhepunkte dieses Tages, das Sandeck südlich von Illmitz. Auf dem sehr sandigen Boden konnten wir weiße Esel bestaunen. Aber Achtung: Auch der Radweg ist dort ziemlich sandig.

Schließlich fuhren wir wieder zurück nach Podersdorf und machten dort gleich am Südstrand halt. Der See ist dort zwar genau so seicht wie im Norden, für die Erholung reichte es aber allemal. Für das Abendessen wählten wir heute eine Pizzeria. Danach folgte noch eine Runde Minigolf mit Gisela als Siegerin.

Ausflug nach Gattendorf

Am dritten Tag war Verwandtenbesuch angesagt. Giselas Bruder wohnt in Gattendorf und wir machten uns mit unseren Fahrrädern auf den Weg dorthin. Über Gols erreichten wir zunächst Weiden am See, wo wir uns im Seebad ausruhten. Dort war im Gegensatz zu Podersdorf sogar schwimmen möglich. Der zweite Teil des doch recht langgestreckten Weges führte uns über Zurndorf nach Gattendorf.

Nach einem ausgezeichneten Abendessen bei unseren Verwandten fuhren wir wieder zurück nach Podersdorf, wo wir bei Sonnenuntergang ankamen.

Heimweg

Nach unserem letzten Frühstück in Podersdorf machten wir uns auf den Heimweg. Dies war auch zugleich unsere längste Strecke dieses Kurzurlaubs. Von Podersdorf ging es über Weiden, Neusiedl, Jois, Winden, Breitenbrunn, Purbach und Donnerskirchen sowie Oggau, Rust, Sankt Margarethen, Siegendorf und Zagersdorf zurück nach Antau.

An diesem letzten Tag stellten wir fest, dass der Radweg um den Neusiedlersee im Osten doch naturnaher und landschaftlich eindrucksvoller ist als auf der Westseite. Dennoch war der letzte Tag ein schöner Abschluss unseres Urlaubs, auch wenn daheim dann schon ordentlich alle Köperteile weh taten. Immerhin absolvierten wir in den vier Tagen 240 Kilometer.

Übersichtskarte

Legende: Zoom mit Mausrad

[Start] [Kontakt] [Impressum] [Datenschutz] [Links] Autor: Erich, 24.07.2021