Gisela Benjamin Jürgen Erich

Göteborg - die Metropole der Westküste

Nach einer dreistündigen Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug erreichten wir mit Göteborg die zweitgrößte Stadt Schwedens. Vom Hauptbahnhof gingen wir direkt zu unserem rund 20 Minuten entfernt gelegenen Hotel. Der Tag endete mit einem schnellen Essen in einem Lokal einer bekannten schwedischen Kette.

Feuchter Stadtbummel

Unser erster ganzer Tag in Göteborg begann leider unplanmäßig. Nach einem (aus Gründen) eher kurzen Frühstück beschloss Erich sich eine schwedische Zahnarztpraxis von innen anzusehen. Zu Mittag war die Sache glücklicherweise erledigt, sodass wir mit dem Stadtbummel starten konnten.

Waren es am Vormittag noch gesundheitliche Probleme, so störte jetzt das Wetter unsere Pläne. Immer wieder zogen teils heftige Regenschauer durch. Dennoch schauten wir uns das Zentrum mit dem Gustav Adolfs Torg (Platz mit Statue des Stadtgründers) und dem Kronhuset (ältestes Gebäude der Stadt) an. Danach spazierten wir entlang Göteborgs Prachtboulevard Kungsportsavenyen bis zu dessen Ende am Götaplatsen mit der acht Meter hohen Statue des Poseidon.

Jetzt war es Zeit für was Süßes, Zeit für eine Hagabulle. Dieses nach dem Stadtteil Haga benannte süße Gebäck ist als die weltweit größte Zimtschnecke bekannt. Der Stadtteil ist für seine gemütliche Atmosphäre und den vielen Cafés bekannt. In einem davon ließen wir uns eine Hagabulle und eine Dammsugare schmecken – schwedischer geht es nicht. Entsprechend gestärkt machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel, wo wir uns diesmal für ein kaltes Abendessen aus dem Supermarkt entschieden.

Inselhüpfen im Schärengarten

Erstaunt betrachteten wir nach dem Aufstehen den nach den letzten Tagen ungewohnten tiefblauen Himmel. Zwar wussten wir, dass am Nachmittag die nächste Regenfront kommen wird, dennoch blieben wir bei unserem Plan. Wie Stockholm besitzt auch Göteborg einen riesigen Schärengarten, also eine vorgelagerte Inselwelt mit zahlreichen kleinen und größeren Schären. Einige dieser Inseln sind über das Göteborger Öffi-Netz mit Fähren (ohne zusätzliche Kosten) erreichbar. Dies nutzten wir für ein wenig Inselhüpfen im südlichen Teil des Göteborg Archipelago.

Nach der Fahrt mit der Straßenbahn zum Hafen in Saltholmen brachte uns eine Fähre auf die bewohnte Insel Styrsö. Hier wanderten wir auf den Stora Rös, den mit 60 Metern höchsten Punkt des gesamten Schärengartens. Der gemütliche Weg brachte uns nach rund 45 Minuten ans Ziel, wo wir mit einer großartigen Aussicht in alle Richtungen belohnt wurden. Nach zahlreichen Fotos folgten wir unserer Route weiter und durchstreiften verschiedene Landschaften, vom kargen felsigen Untergrund bis zum dichten Wald. Wir waren sehr über die Vielfältigkeit, der doch eher kleinen Insel überrascht.

Über die Brücke Donsöbron erreichten wir die kleinere Nachbarinsel Donsö und spazierten zu einem nahen Café zur Stärkung. Während dessen begann es zu regnen, was uns im Café zwar noch nicht störte, aber wir hatten ja noch was vor. Der südlichsten bewohnten Insel Vrångö wollten wir noch einen Besuch abstatten und davon ließen wir uns auch nicht abbringen.

Mit der Fähre dauerte es nicht lange und schon stiegen wir in Vrångö bei mittlerweile schon stärkerem Regen aus. Dennoch spazierten wir ein wenig entlang der Küste und fanden auch sogar einen Geocache. Mit dem nächsten Schiff fuhren wir dann aber zurück nach Göteborg, wo wir den Abend (wieder einmal) mit runden Speisen ausklingen ließen.

Sport, Natur und Regen

Unser letzter Tag in Schweden begann trocken und teils sogar sonnig. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu zwei Sportstätten, genauer gesagt zu zwei nur 200 Meter voneinander entfernten Fußballstadien. Beide tragen mit Ullevi auch den gleichen Namen, eines mit dem Zusatz „Gamla“ was „alt“ bedeutet. Dies ist auch schon des Rätsels Lösung, es gab nämlich zunächst das alte Ullevi aus dem Jahr 1916. Anlässlich der WM 1958 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das neue Ullevi errichtet und damit es nicht zu einfach wird, wurde das alte Ullevi 2007 abgerissen und neu gebaut. Es blieb jedoch vom Namen her das alte.

Nachdem wir beide Stadien von außen besichtigt hatten (der Besuch des Fanshops von IFK Göteborg folgte noch später), spazierten wir zum nahe gelegenen Trädgårdsföreningen. Diese wunderschöne Parkanlage hat uns (vor allem Gisela) durch den Rosengarten und das Palmenhaus begeistert. In letzteres flüchteten wir vor dem mittlerweile leider begonnenen Regen. Dennoch konnten wir uns die Anlage in Ruhe anschauen.

Auf dem Weg zurück zu unserem Hotel (dort hatten wir unser Gepäck zwischengelagert) wurden wir von mehreren Regenschauern heimgesucht. Dabei kamen wir noch beim Dom und der leider derzeit in Renovierung befindlichen von außen einer Kirche ähnelnden Feskekörka (Fischhalle) vorbei. Ziemlich durchnässt kamen wir schlussendlich im Hotel an, wo wir bei der Bar schön langsam wieder trockneten.

Halbwegs trocken ließen wir uns schließlich von einem Taxi zum Flughafen bringen, wo wir dann mit erheblicher Verspätung (es gab Probleme bei der Entladung eines behinderten Passagiers aus unserem Flugzeug) in Richtung Wien abhoben.

[zurück] Stockholm - die Hauptstadt
[Start] [Kontakt] [Impressum] [Datenschutz] [Links] Autor: Erich, 07.08.2023